Ressourcen! - Das "Zauberwort" in Therapie und Coaching und WIE Du DEINE (wieder) findest!

Worum geht´s?


 

Während es früher in der Psychotherapie - und hierbei speziell in der klassischen Psychoanalyse nach Freud - primär um die Defizite und Pathologien eines Menschen ging, hat sich diese Sichtweise mittlerweile radikal verändert. Dies hat nicht nur mit dem Aufkommen der sogenannten Positiven Psychologie [1] in den 1990er Jahren zu tun, sondern auch mit der Erkenntnis:

 

 

Es ist nur sinnvoll, sich schwierigen Erlebnissen aus der Vergangenheit zuzuwenden

und diese zu bearbeiten, wenn wir es auch verstehen, uns mit unseren

Ressourcen zu verbinden!

 

 

Dies gilt im übrigen nicht nur für die moderne Traumatherapie, sondern auch bei der Bewältigung von Ängsten aller Art und Depressionen, den beiden am meist verbreiteten psychischen Leiden weltweit.

 

Darüber hinaus aber auch im Coaching, wenn es um die Bewältigung einer Krise im Job, der Lösung eines Konfliktes, der Bewältigung von Stress oder einer anstehenden Veränderung geht. Ressourcen sind also zu einem entscheidenden Faktor bei der Arbeit an der eigenen Persönlicheit geworden!

 

Aber nicht nur:

Auch in schwierigen Situationen wie zum Beispiel der momentanen Corona Krise, die bei vielen Unsicherheiten, Ängste oder  Kontrollverlust auslösen, ist es sehr wichtig wieder mit seinen Ressourcen in Kontakt zu kommen!

 

 

Was aber versteht man darunter eigentlich genau?

 

 

 

Ressourcen


 

 

Persönliche Ressourcen sind die Gesamtheit an Wissen, Kenntnissen, Fertigkeiten, Haltungen, Persönlichkeitsmerkmalen, Begabungen, Beziehungen,

Netzwerken etc., die einer Person als Potenzial

zur Verfügung stehen.

 

 

 

 

 

Ihr seht also, Ressourcen sind für uns alle von Relevanz, vor allem natürlich bei der Bewältigung von schwierigen und herausfordenden Situationen.

 

 

Aus diesem Grund möchte ich Euch im folgendem einige Tipps geben, wie Ihr diese für Euch (wieder) findet,

neu entdeckt oder weiter entwickelt!

 

 

Körperliche & Sinnliche Ressourcen


Gehe einer Aktivität nach, die Dich erdet und mit Dir selbst wieder

in Verbindung bringt:

 

  • Dies kann eine Runde Sport wie Joggen, Fitness oder Yoga sein (wichtig ist es, dass Du es gerne machst!). Manchmal reicht auch schon ein Spaziergang (am besten im Grünen), um Deinen Körper und Deine Sinne (Riechen, Hören, Schmecken, Spüren und Sehen) wieder bewusster wahrzunehmen.

 

  • Dies kann etwas sein, wo Du mit Deiner Kreativität (und dies beinhaltet selbstverständlich dann auch Deine Sinne) oder einer Stärke von Dir in Kontakt kommst wie Malen, Photographieren, Schreiben (z. B. Tagebuch) oder ähnlichem.

 

  • Nimm ein schönes Bad, eine lange, warme Dusche oder gönn Dir einen Saunabesuch. Du wirst sehen, Du fühlst Dich danach entspannter und ausgeglichener, Dein Körper ist besser durchblutet (speziell wenn Du ein Wechselbad zwischen Warm und Kalt am Ende einbaust).

 

Innere Ressourcen


Sind Dinge, die sich IN DEINER Innenwelt abspielen und die nur DU beeinflussen kannst!

 

 

  • Mach Dir Deine Stärken bewusst: Dies können Charakter-eigenschaften sein, die Du oder andere an Dir schätzen oder besondere emotionale Fähigkeiten wie zum Beispiel Einfühlungsvermögen, Empathie, Konflikt- und Kritikfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Respekt oder Toleranz.

 

Praxistipp:

Mach Dir am Ende des Tages eine Liste von 5 Dingen, die Du HEUTE gut gemacht hast oder wofür Du dankbar bist. Um Regelmässigkeit

aufzubauen: Leg Dir ein Stärken -oder Dankbarkeitstagebuch an!

 

 

  •  Achtsamkeit: Du wendest Dich dem zu, was Du im Moment erlebst: Richtest Deine Aufmerksamkeit auf Deinen Körper und den Empfindungen in Deinem Körper. Richtest Deine Aufmerksamkeit auf Deine Sinne: Was siehst Du, hörst Du, riechst Du, schmeckst Du? Richtest Deine Aufmerksamkeit auf Deinen Geist: Was denkst Du und was fühlst Du gerade?

Wichtig:

Du begegnest Dir hierbei mit Neugierde, Offenheit und Akzeptanz,

egal was immer gerade los sein mag in Dir!

 

 

  • Meditation: Du setzt Dich auf ein Kissen oder einen Stuhl und suchst Dir einen Anker (zum Beispiel Deinen Atem oder den Blick auf eine brennende Kerze) und nimmst Deine Körperempfindungen, Sinneseindrücke, Gefühle und Gedanken wahr. Lasse die Körperempfindungen, Gedanken und Gefühle kommen und auch wieder gehen, ohne dass Du daran festhältst oder darauf reagierst. Fünf Minuten reichen! Am besten natürlich täglich oder 3 - 4  pro Woche, dann können Sich neue Verschaltungen in Deinem Gehirn bilden! Du kannst das Ganze auch im Gehen durchführen, Anker sind dann Deine Fusssohlen.

Folge:

Du lernst nach und nach, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind und Dich nicht permanent dagegen zu wehren oder

die Dinge anders haben zu wollen. Du entwickelst innere Ruhe und Gelassenheit, mit der Du

Deinen Alltag entspannter, ausgeglichener und

friedvoller bewältigen kannst.

 

 

  • Sehr kraftvoll können auch Positive Imaginationen sein: Stell Dir eine Situation vor, in der Du Dich vollkommen sicher und geborgen gefühlt hast. Dies kann in Zusammenhang mit einer Person sein (ich denke hier zum Beispiel gerne an Situationen mit meiner geliebten Großmutter zurück), aber auch mit einer (körperlichen) Aktivität oder einem bestimmten Ort wie beispielsweise beim Wandern in den Bergen oder einem schönen Waldspaziergang. Verweile dann mindestens drei Minuten in dieser Vorstellung, verbinde Deinen Atem damit und lass das positive Gefühl sich in Deinem ganzen Körper ausbreiten!

 

Neueste Erkenntnisse aus der Gehirnforschung zeigen, dass nur durch die Imagination solcher Situationen die gleichen

positiven Gefühle und Körperempfindungen im Gehirn wahrgenommen werden wie bei dem realen Erlebnis.

 

Folge:

Dein Nervensystem beruhigt sich - Du fühlst Dich (wieder) mit Dir verbunden.

 

 

 

 

Soziale Ressourcen


Wir Menschen sind ALLE soziale Lebewesen, deswegen:

Suche den Kontakt zu anderen Menschen!

 

  • Dies kann ein Treffen oder ein Telefonat mit Dir vertrauten und wohlgesonnen Personen sein wie engen Freunden oder Familienmitgliedern (besser als nur eine WhatsApp Message!) Allein schon das Hören der vertrauten Stimme lässt Deinen Körper das positive Bindungs- und Wohlfühlhomon Oxytocin ausschütten.
  • Dies kann ein Dank oder Lächeln sein, das Du der Supermarktkassiererin schenkst. Selbst mit der allgegenwärtigen Maske in den Zeiten von Covid-19 erkennt Dein Gegenüber durch die hochgezogenen Wangen, dem Senken der Augenbrauen und den Fältchen untern den Augen ("Lachfältchen") intuitiv, dass Du lächelst. Dies tut ihr gut und Dir gut!
    von hochgezogenen Wangen, kleinen Hautverdickungen und Fältchen unter den Augen (Krähenfüße) sowie dem Senken der Augenbrauen begleitet
    von hochgezogenen Wangen, kleinen Hautverdickungen und Fältchen unter den Augen (Krähenfüße) sowie dem Senken der Augenbrauen begleitet
    von hochgezogenen Wangen, kleinen Hautverdickungen und Fältchen unter den Augen (Krähenfüße) sowie dem Senken der Augenbrauen begleitet

 

  • Auch ein freundlicher Augenkontakt in der U-Bahn, Tram oder im Bus lässt Dich wieder Verbundenheit spüren! Wir sind alle Menschen und sitzen alle im selben Boot letztlich.

 

Ein Haustier kann ebenfalls eine starke soziale Ressource sein!

Beim Streicheln oder Kuscheln mit Deinem Hund oder Deiner geliebten Katze

wird die gleiche Menge an Oxytocin ausgeschüttet wie mit einem Dir lieben Menschen.

 

  • Befriedige Dein zutiefst menschliches Bedürfnis nach "Zugehörigkeit" und "sozialem Eingebundensein" durch eine Aktivtität in einer Gruppe (z. B. Sport-, Wanderverein, Chor oder Singkreis), Gruppenveranstaltungen (z. B. Volkshochschulkurse, Seminare, Workshops, Vorträge) - auch online möglich! - oder engagiere Dich ehrenamtlich bei Initiativen oder Freiwilligenorganisationen, deren Tätigkeit Du unterstützen möchtest (z. B. Caritas, Innere Mission, Essenstafel für bedürftige Menschen, Flüchtlingshilfe etc.).

 

 

Zu guter letzt


Hoffe ich, Dich ein wenig inspiriert zu haben, auf die Suche nach DEINEN Resourcen zu gehen, denn ausnahmslos

 

JEDER MENSCH hat Ressourcen!!

 

Wenn Du Dich dann darüber hinaus regelmässig mit Ihnen verbindest, werden Sie Dir im Laufe der Zeit immer vertrauter und schneller zugänglich und damit ein zuverlässiger und starker Partner - vor allem in den stürmischen Zeiten Deines Lebens!

 

 

Wenn Du Hilfe beim Finden Deiner Ressourcen brauchst, kannst Dich natürlich gerne an mich wenden!

 

 

Viel Erfolg!

 

 

 

 

 

Solltest Du Anregungen, Fragen oder Anmerkungen zu diesem Artikel haben, dann schreibe diese sehr gerne in das Kommentarfeld unten oder eine Email an info@tom-schindler.de. Ich freu mich!

 


Quellen:

 

[1] Vgl. hierzu Wikipedia, Positive Psychologie, abgerufen am 3.10.2020 sowie Michael Tornoff, o. D., Positive Psychologie - anders als ein Dauergrinsen, in: zeitzuleben.de, abgerufen am 3.10.2020.


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Kommentare: 4
  • #1

    Tina Sacher (Dienstag, 06 Oktober 2020 21:39)

    Gute Erklärung was Ressourcen sind. Mit schönen Beispielen und Anregungen!
    Motiviert mich auf die Suche zu gehen.

    Danke Tom

  • #2

    Johannes Kaiser (Mittwoch, 07 Oktober 2020 16:08)

    Die Pics passen gut zum Text. Gute Hinführung zu einem wichtigen Thema, Danke für diesen Beitrag

  • #3

    Michael T (Dienstag, 20 Oktober 2020 11:08)

    Danke für die schöne Übersicht an Ressourcen, und wie wir sie für uns nutzen können! Selbst das Lesen solcher Texte ist eine wunderbare Ressource.

  • #4

    Tom Schindler (Dienstag, 20 Oktober 2020 20:45)

    Danke für die schönen Feedbacks :-)